Nun leb wohl du kleine Gasse

Nun leb´ wohl, du kleine Gasse
nun ade, du stilles Dach!
Vater, Mutter sahn mir traurig
und die Liebste sah mir nach

Hier in weiter, weiter Ferne
wie´s mir nach der Heimat zieht
Lustig singen die Gesellen
doch es ist das falsche Lied.

Andre Städtchen kommen freilich
andre Mädchen zu Gesicht, ach!
wohl sind es andre Mädchen
doch die Eine ist es nicht.

Andre Städtchen, andre Mädchen
ich da mittendrin so stumm
Andre Städtchen, andre Mädchen
o wie gerne kehrt´ ich um!

Text: Albert Graf von Schlippenbach (1833)
Musik: Friedrich Silcher (1853)

Die Melodie von Silcher in dessen Volkslieder 11, Heft Nr 4 um 1853 55.
Der Dichter sang sein Lied nach der Melodie „So viel Stern am Himmel stehen

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1833 : Zeitraum:
Orte:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Das Liebeslied „So viel Stern am Himmel stehen“ (1818 erstmals gedruckt) und das ältere religiöse Lied “Himmelsau Licht und blau” sind die Vorlagen gewesen für das heute noch bekannte religiöse Schlaflied „Weißt du wieviel Sternlein stehen“ des Predigers Wilhelm Hey, der einem einfachen Liebeslied ein religiöses Kinderlied gemacht hat. Dieses religiöse Umdeuten gerade von erotischen Liedern war gängige Praxis, so zB auch bei “Die Blümelein sie schlafen”. Die Zahl der Sterne als Metapher für etwas unendlich Großes kommt auch in anderen Liedern vor: In „Es stand ein Lind im tiefen... weiter lesen

Zweite Melodie zu "Nun leb wohl du kleine Gasse"

Zweite Melodie zu Nun leb wohl du kleine Gasse
von Schlippenbach sang seinen Text auf diese Melodie

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