„Mein Schatz, ich hab erfahren
daß du willst scheiden von mir
tu mir die Ursache sagen
was ich getan hab dir.“
„Kann dir kein Ursach sagen
weiß weder Zeit noch Stund
komm ich in fremde Länder
gar bald vergeß ich dein!“
Und als er in die Fremde kam
dacht er noch etlich´ Mal
„Muß wieder heim nach Hause
muß halten mein ehrlich Wort.“
Und als er wieder nach Hause kam
Feinsliebchen stand an der Tür
„Gott grüße dich, mein Schätzchen
sehn wir einander für?“
Was tat er ihr bald schenken
Ein schönes Goldringelein
Was schenkete sie ihm bald wieder?
Ein schönes Kränzelein
Womit war er gebunden?
Mit lauter Liebesband
Wohl mit Jelängerjelieber
mit lauter Liebesband
Text und Musik: Verfasser unbekannt aus Schlesien –
Deutscher Liederhort II (1893, Nr. 635 „Heimkehr aus der Fremde“) auch in Deutsches Lautenlied (1914) —
Zur Geschichte dieses Liedes: Falsche Liebe
Parodien, Versionen und Variationen:
Abweichungen im Text
In Str. 2 sind die Worte »ich vergesse dein!“ doch nur im Scherz gesprochen. Strophe 5. 4 steht im Original „Goldkränzelein“; das ist poetische Übertreibung , es war doch nur ein Kranz von Blumen, wie die Schlußstrophe ihn beschreibt. (Böhme)
Anmerkungen zu "Mein Schatz ich hab erfahren"
Die Melodie aus Moll ist schön und weist das Lied auf vergangene Jahrhunderte zurück. Sie passt aber nur zum Ausdruck des Abschiedsschmerzes, nicht zur Wiedersehensszene und Verlobung. (Böhme)
- Aus Schlesien (Gegend von Hainau) Erl II, 4/5, Nr. 60.
- Am Rhein (s. Becker Nr. 13b) singt man das Lied nach der Melodie : „Nichts Schönres tut mich erfreuen„. Text dort gleich, nur die letzte Zeile heißt: Mit Gottes Vaterhand.
Vergleiche auch:
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- Ei soll ich denn leiden Ei soll ich denn leiden und Habs nicht verschuldt? Hab so ein schön Schätzchen, ist voller Geduld Wo ist denn das Mädchen, das mich so lieb hat? Da draußen im Garten, pflückt Röselein…
- Es kann mich nichts Schönres erfreuen (1843) Es kann mich nichts Schönres erfreuen als wenn es der Sommer angeht da blühen die Rosen im Walde ju ja im Walde Soldaten marschieren ins Feld Ach Schätzchen was Hab ich erfahren daß…
- Jetzt muss ich wohl unter die Fremde Jetzt muss ich wohl unter die Fremde "Schatz wann kommst du denn wieder zu mir dass ich mich erfreuen kann In anderthalb Jahr in dem Sommer wenn die Rosen und Blumen aufgehn wenn die Rosen und Blumen…
- Nun adieu mein Tausendschätzchen Nun adieu, mein Tausendschätzchen, Lebe wohl, mein Engelskind! Jetzt reis' ich aus diesem Städtchen Und muß schöpfen frischen Wind. Jetzt geb ich meim'm Pferd die Sporen Zu dem Tor reit ich hinaus Schatz,…