Liederlexikon: von Knorr

| 1970

Der Apothekerssohn Ernst-Lothar (Carl) von Knorr wurde am 2. Januar 1896 in Eitorf / Sieg geboren; er starb am 30. Oktober 1973 in Heidelberg. Aufgewachsen ist er in Bonn. Nach Abitur, Konservatoriumsexamen und Militärdienst wurde er nach dem ersten Weltkrieg Violinlehrer an der Musikakademie Heidelberg, 1920 gründete er mit P. Gies die Heidelberger Kammerorchester-Vereinigung. 1923 wurde er Konzertmeister beim Orchester des Djaghilewballetts in München, 1924 folgten Aufbau und Leitung der Volks- und Jugendmusikschule-Süd in Berlin.


Im dritten Reich wurde Knorr zunächst Lehrer und dann Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin. Außerdem war er von 1937 bis 1941 Musikreferent des Oberkommandos des Heeres (OKH) und wurde zum Hauptmann und zum Major der Wehrmacht befördert. Am 31. August 1941 wurde er stellvertretender Direktor der Hochschule für Musik und der Militärmusikschule in Frankfurt am Main, 1942 trat er der NSDAP bei.


Nach dem Krieg leitete er zunächst als Direktor das Staatliche Hochschulinstitut für Musikerziehung in Trossingen, von 1952 an war Knorr Direktor der Akademie für Musik und Theater in Hannover. Ab 1955 war er im Rahmen der Wiederbewaffnung der Bundeswehr militärmusikalischer Berater von Theodor Blank, dem ersten Verteidigungsministers der Bundesrepublik Deutschland, 1961 erhielt Ernst-Lothar von Knorr das Große Bundesverdienstkreuz. In diesem Jahr übernahm er die Leitung der Hochschule für Musik und Theater in Heidelberg, bis er 1969 in den Ruhestand ging.


Die Manuskripte seiner Kompositionen während der NS-Diktatur waren nach dem Krieg verschwunden, vernichtet durch einen Bombenangriff 1944. Was das wohl  für Kompositionen waren? (Wikipedia)