Laßt unser Banner rauschen (Kampflied der österreichischen Deutschen)

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Laßt unser Banner rauschen stolz im Sturme
Erhebt den Ruf nach unsrem heilgen Recht
Wähnt man uns wehrlos, gleichen wir dem Wurme?
Sind wir nicht Männer aus des Teuts Geschlecht?
Wenn Mäßigung den deutschen Zorn auch zügelt
und langsam reift in uns der Rache Tag
ihr Toren, wisset, daß sein Blitz beflügelt
dann niederschmettert euch mit einem Schlag

Des Deutschtums Säulen wollt ihr untergraben
der Sprache Hort, ihr raubtet ihn uns gern
Der Junker und der Pfaffe soll sich laben
an unsres Fleißes Frucht – das ist der Kern
von der Versöhnung, von dem innren Frieden
die ihr geheuchelt, Götzen der Gewalt
Noch ist die deutsche Treue nicht geschieden
verschmäht den Dank, der Volksverrätern galt

Wir haben einen Dank euch jetzt zu bringen
den Dank, den in der Schlacht man Feinden zollt
Ihr Deutschen, auf zu dem gewaltgen Ringen
wo nur der Sieger nicht zum Abgrund rollt
Der Tag ist´s der Befreiung und der Sühne
für alle deutschen Lande hier im Reich
Ob man uns zu zerreißen sich erkühne
das deutsche Recht ist Schild und Schwert zugleich

Und unser Bund, der Millionen Brüder
umschlinget von der Adria Gestad
hin über deutscher Alpen Riesenglieder
zur Donau, die nach Osten nimmt den Pfad
und bis zu der Sudeten Waldeshängen –
ein Bund, beschirmt vom deutschen Geist,
bewacht von Mutterliebe unter Wiegensängen
ein Bund, den nicht bezwingt des Todes Macht

Der muß bewähren auch sein starkes Leben
vor dem zum Spotte wird Tyrannenwitz
Laßt unser Banner kühngemut erheben
laßt schleudern uns den hellen Racheblitz
Und alle Frevler, die uns wollen knechten
vernichte dieses Volkes Majestät
Frisch auf zum Kampf, wir müssen wacker fechten
Die deutsche Freiheit sei das Schlachtgebet

Text: Karl Pröll –
Musik: ohne Angabe
in Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914)

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Liederzeit: vor 1914 : Schlagwort:
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