Köln am Rhein du schönes Städtchen (1915)

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Köln am Rhein, du schönes Städtchen
Köln am Rhein, du schöne Stadt
Und darinnen liegt ne Festung
Die so hohe Mauern hat
Oftmals fremde Leute fragen:
Was mag das für’n Festung sein?
/: Und die Antwort darauf lautet:
Hier sperrt man Mariner ein.:/

Hab zu Hause auch ein Nestchen
Das so mollig und so warm
Drinnen sitzt die gute Mutter
Freuet sich der Kinderschar
Oftmals fragen dann die Kleinen
Wo mag unser Vater sein?
Und die Antwort darauf lautet:
In der Festung Köln am Rhein

Lieber Vogel, komm, o komm doch
Komm, o komm doch her zu mir
Setz dich nieder auf mein Fenster
Singe mir ein Freiheitslied
Warum willst nicht bei mir weilen?
In die Ferne willst du ziehn
Willst nicht länger bei mir bleiben
Weil ich ein Gefangner bin

Lieber Vogel, fliege weiter
Flieg vor meiner Liebsten Haus
Setz dich nieder auf ihr Fenster
Richt ihr meine Grüsse aus
Sag, dass ich ihr treu will bleiben
Zu ihr stände stets mein Sinn
Dass ich sie im Herzen trüge
Wenn ich auch Gefangner bin

In der Zelle ganz alleine
Wo kein Sonnenstrahl reinscheint
Sass ich oftmals still und leise
Hab so bitterlich geweint
Auf ein Jahr muss ich verweilen
In der Zelle ganz allein
Wo die Zeit wird mir so lange
In der Festung Köln am Rhein

Langsam schleichen Tag und Wochen
Wiedrum Monate und’´ Jahr.
Und die Sehnsucht und der Kummer
Bleichen mir mein dunkles Haar.
Sollt ich einst auf Festung sterben
In der Zelle ganz allein
Dann pflanzt mir auf meinem Grabe
Blümelein, Vergissnichtmein!

Text: Verfasser unbekannt
Melodie : Verfasser unbekannt, Volksweise –
in manchen Versionen auch auf Kommt ein Vogel geflogen
gesungen von Alten Leuten der II. Werft-Div. u.Hatr. Div. –
Material von Professor A. Kutscher DVA A 106 702 –
Soldatenlieder-Sammlung 1914-1918 – aus dem ersten Weltkrieg

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: