Parodien, Versionen und Variationen: „Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus“ ist eine Variation von „Jetzt reisen wir zum Tor hinaus“ – nur scheint einmal die erste Stimme und einmal die zweite Stimme notiert worden zu sein. Der Text ist in zahlreichen Varianten überliefert. „Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus“ ist als Lied in ganz Deutschland mündlich verbreitet: Der Text steht vollständig zuerst bei Nicolai, in dessen „Kleyner feyner Almanach“ , Berlin 1777, ferner bei Fr. Reichardt Musikalisches Kunstmagazin I ,1782. Die Melodie wurde 1774 aufgezeichnet, auf die gleiche Melodie wird „Es klappert die Mühle... weiter lesen
Anmerkungen zu "Jetzt reisen wir zum Tor hinaus ade"
Oben die Version aus dem Zupfgeigenhansl (mit Noten) aus „dem badischen Unterland“, Melodie ähnlich wie 1., unten aus Deutscher Liederhort II: Dort ist die erste Melodie aus Frankfurt a.M. 1838, die zweite aus der Wetterau. Laut Böhme mit dieser Melodie erst nach 1830 bekannt geworden. Dabei handelt es sich offensichtlich um die erste (oder zweite) Stimme zu „Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus“, nur eben in der 1. anstatt 3. Person.
Eine andere dritte Strophe (1843, Erk/Irmer, Gegend von Frankfurt) bringt das Lied in Zusammenhang mit Auswanderung: „Ich reise jetzt in’s fremde Land adje / komm Schatz und reich mir deine Hand Adje oweh ade“ und jeweils am Schluß mit „Adje oweh ade“
Erk druckt als Nr. 64a in „Deutscher Liederhort“ zwei Melodien: Die erste im 6/8-Takt aus der Gegend von Frankfurt a. M.
Die zweite Melodie im Liederhort im 2/4-Takt aus Butzbach (Wetterau):
Abweichungen im Text laut Ludwig Erk im Liederhort :
3,3: So reich mir dein schneeweiß Händelein — 4,3: Wir Beide wir scheiden uns nimmermeh — Str. 4 und 5 ohne Auftakt zu beginnen
Unter Nr. 64b gibt Erk noch einen ganz ähnlichen Text aus Bonn von 1820:
Es ritten drei Reiter zum Thore hinaus, ade!
es ritten drei Reiter zum Thore hinaus,
Feinsliebchen schaute zum Fenster heraus.
Ade, o weh, ade!
Ach Mägdlein, laß dein Schauen sein, etc.
ich kann fürwahr nicht bei dir sein!
„Kannst du fürwahr nicht bei mir sein,
so reich mir nur dein Händelein!“
Händlein reichen und das thut weh,
wir Zwei wir scheiden und nimmermeh:
Es scheidt uns dann der bittre Tod,
er scheidet so manches Mündlein roth.
Er scheidet die Kindlein von der Wiegen,
die Junggesellen wol von der Lieben.
Er scheidet so manches Mann und Weib,
die lange Jahr lebten in Fröhlichkeit.
Drum Händlein reichen und thuts auch weh, ade!
wir Zwei wir scheiden uns nimmermeh!
Ade, o weh, ade!
(Mündlich, aus der Gegend von Bonn. 1820.)
"Jetzt reisen wir zum Tor hinaus ade" in diesen Liederbüchern
Marschieren wir zum Tore hinaus Marschieren wir zum Tore hinaus, adjeu! adjeu! Mein Schätzchen schaut zum Fenster raus. Adjeu. Adjeu. Adjeu Ach Schätzchen laß dein Gucken sein ich kann fürwahr nicht bei dir sein Kannst du fürwahr nicht…
Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus, ade! Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus, Feinsliebchen schaute zum Fenster heraus Ade, o weh, ade! Ach Mägdlein, laß dein Schauen sein Ich kann fürwahr…
Es ritt ein Jäger den Berg hinauf Es ritt ein Jäger den Berg hinauf, ade ! Es ritt ein Jäger den Berg hinauf, Sein' Liebste schaut zum Fenster hinaus. Ade, ade, ade! Ach Schätzlein, laß dein Schauen sein Ich kann…
Es war einmal ein feiner Knab (Frankfurt) Es war einmal ein feiner Knab der liebt sein Schatz ein ganzes Jahr Ein ganzes Jahr und noch viel mehr die Lieb die nahm kein Ende mehr Der Knab der reist ins fremde…
Ich mag nicht mehr mein Federbett (Nachtigall) Ich mag nicht mehr mein Federbett geh gar nicht gern hinein ich schlaf die ganze Nacht nicht mehr kannst du nicht bei mir sein Nachtigall, Nachtigall laß doch dein Singen sein Nachtigall, Nachtigall…