In einem Tal bei armen Hirten (Das Mädchen aus der Fremde)

Volkslieder » Gedichte »

In einem Tal bei armen Hirten (Das Mädchen aus der Fremde)

In einem Tal bei armen Hirten
Erschien mit jedem jungen Jahr
Sobald die ersten Lerchen schwirrten-
Ein Mädchen, schön und wunderbar

Sie war nicht in dem Tal geboren
Man wußte nicht, woher sie kam
Und schnell war ihre Spur verloren
Sobald das Mädchen Abschied nahm

Beseligend war ihre Nähe
Und alle Herzen wurden weit
Doch eine Würde, eine Höhe
Entfernte die Vertraulichkeit

Sie brachte Blumen mit und Früchte
Gereift auf einer andern Flur
In einem andern Sonnenlichte
In einer glücklichern Natur

Und teilte jedem eine Gabe
Dem Früchte, jenem Blumen aus
Der Jüngling und der Greis am Stabe
Ein jeder ging beschenkt nach Haus

Willkommen waren alle Gäste
Doch nahte sich ein liebend Paar
Dem reichte sie der Gaben beste
Der Blumen allerschönste dar

Text: Friedrich Schiller (1797)
in Als der Großvater die Großmutter nahm (1885) – Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)

Liederthema:
Liederzeit: vor 1797 : Zeitraum:

Zweite Melodie zu "In einem Tal bei armen Hirten (Das Mädchen aus der Fremde)"

Zweite Melodie zu In einem Tal bei armen Hirten (Das Mädchen aus der Fremde)
Volksmäßige Umbildung der Melodie in: Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)

Anmerkungen zu "In einem Tal bei armen Hirten (Das Mädchen aus der Fremde)"

,Gedicht von Friedrich v Schiller 1796 Erschien zuerst in Schiller’s Musenalmanach 1797 S 17. Die bekannte Melodie von Georg Christoph Grosheim, Sammlung teutscher Gedichte mit Musik von Grosheim,  5 Theil Kassel 1800