Ich wollt so gern die erste Tochter

Ich wollt so gern die erste Tochter
Heisa Fifilasius
Wat willst du mit der ersten Tochter
Heisa Fifilasius

Ich wollt mit ihr ins Kloster gehn
Heisa Fifilasius
In was für´n Kloster willst du gehn
Heisa Fifilasius
In das Sankt Marienkloster
Heisa Fifilasius
Ei so nimm die erste Tochter
Heisa Fifilasius

Ich wollt so gern die zweite Tochter usf….
(…)
Ich möcht so gern den kleinen Engel usf….
Ich möcht so gern die Käsemutter!…..

Ausführung: Die Mädchen stehen mit angefaßten Händen in einer Reihe. in der Mitte „die Käsemutter“ und neben ihr das kleinste Kind als „kleiner Engel“. Der Reihe gegenüber steht ein Mädchen und singt, mit zierlichen Schritten auf die zuhüpfend: „Ich wollt so gern die erste Tochter…“ Beim Refrain „Heisa Fifilasius , den durchgehend der ganze Chor singt, hüpft es wieder zurück. Nun tanzen die übrigen Mädchen einige Schritte vor- und rückwärts indem sie singen: „Was willst du mit der ersten Tochter?“

Das Wechselgespräch geht weiter fort: „Ich wollt mit ihr ins Kloster gehn…“ bis „Ei so nimm die erste Tochter“ Bei diesen Worten geht die erste Tochter zu dem alleinstehenden Mädchen über, dann die zweite, dritte usf. und endlich auf die Bitte: „Ich möcht so gern den kleinen Engel!“ geht auch dieser und auf die Bitte „Ich möcht so gern die Käsemutter!“ folgt auch letztere.  Bei Ankunft der Käsemutter aber stieben alle die Mädchen auseinander und die erste Vortänzerin sucht eins unter ihnen zu erhaschen, das ihre Stelle einnimmt.

in: Oldenburger Kinderreime 37 , ganz ähnlich aus Bremen : Ich wollte gern die erste Tochter …. in: Am Urquell VI 178 – nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)


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Dieses Spiel wurde „am Valentinstage , also an dem Tage aufgeführt, wo das Vielliebchen ( die Braut auf ein Jahr ) erwählt, oder – was dasselbe ist – die sonderbare Sitte der Mädchenausrufung ( Mailehen ) stattfand, ein halbrechtlicher Brauch , der schon zur Ritterzeit (als Knappenehe und Sommerbuhlen) gekannt war und bei den Bauern seit Anfang des 14. Jahrhunderts im Ring von Wittenweiler mit dem dazugehörigen Lied nachweisbar ist.“ (Über das Mönch- und Nonnenspiel, Böhme, 1897)

Spiele, in denen die Kinder sich in Reihen oder Ketten bewegen. Alte Spiele, wie sie die Kinder früher auf der Straße, in der Schule oder im Kindergarten gespielt haben

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