Ich weiß ein Fräulein hübsch und fein

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Ich weiß ein Fräulein hübsch und fein
wollt Gott ich sollt heint bei ihr sein
sollt freundlich mit ihr scherzen
in Zucht und Ehr,
Begehr nicht mehr
denn ich sie lieb von Herzen

Ihr Mündlein roth, ihr Brüstlein weiß
ihr Leib geziert mit ganzem Fleiß
nichts ist an ihr vergessen
ihr adlich Gmüth
macht daß ich wüth
und kann ihr nicht vergessen

O edler Schatz, mein höchster Hort
tröst mich mit einem freundlichn Wort
so wird mein Herz erquicket
thust du das nicht
für wahr sag ich
mein Herz in Leid ersticket

Tröst mich, tröst mich, o edler Schatz
gib mir zu letzt ein lieblich Schmatz
obs gleich thut manchem Zoren
denk du an mich
wie ich an Dich
Ich hab dich auserkoren

(thut Zoren = ist ärgerlich)

Neue Teutsche weltliche Canzonette, Valentin Haußmann , Nürnberg 1596, Nr. VII
nach Hoffmann von Fallersleben , die deutschen Gesellschaftslieder , 1843

Liederthema:
Liederzeit: vor 1596 : Zeitraum:
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