Ich hör es mächtig in den Lüften rauschen (Die neue Zeit)

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Ich hör es mächtig in den Lüften rauschen
wie ferner Donnerton, wie Sturmeswehn
Ich hör´s mit Lust und wil der Stimme lauschen
die heilverkündend klingt aus Himmelshöhn
Wer ist´s der aus dem Rauschen zu uns spricht
daß es wie Licht aus dunkles Wolken bricht
Es ist ein Geist, der Geist der neuen Zeit
der Geist der Freiheit und der Menschlichkeit

O hehrer Geist! Du nahst auf raschen Schwingen
dein siegendes Panier verdrängt die Nacht
du willst der Menschheit wahren Frieden bringen
und jede Schranke sinkt vor deiner Macht
Was nützt den Freiheitsmördern ihre Wut
sie schmilzt dahin vor deines Atems Glut
Die Knechtschaft stirbt, es kommt die neue Zeit
die Zeit der Freiheit und der Menschlichkeit

Darum frisch auf, du Volk, du Kind der Schmerzen
das eine Welt voll Leid im Busen trägt
Heran ihr Sänger, denen voll im Herzen
ein warm Gefühl noch für die Menschheit schlägt
Herbei, ihr Alle, deren Blick noch klar
und die nicht jeder edlen Regung bar
Schaart um ein Banner euch, es ist bereit
das Reich der Freiheit und der Menschlichkeit

Und wenn auch manche Schlacht noch wird zu schlagen
und manches Bollwerk wird zu stürmen sein
in diesem Kampfe gilt´s ein kühnes Wagen
drum schwingt das Schwert des Geistes im Verein
Laßt blitzen es durch jedes Wahnes Nacht
und vor des neues Tages lichter Pracht
Sinkt bald in Staub der Alten Herrlichkeit
dann Sieg der Freiheit und der Menschlichkeit

Text: K. Wighardt –
Musik: von Jaél im “ Freien Sänger “ Heft 21
in Max KegelSozialdemokratisches Liederbuch “ von 1898 , Seite 8

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Liederzeit: vor 1898 : Zeitraum: