Heil dir o mittere Nacht

Heil dir o mittere Nacht
die Hirten halten Wacht
Die Lüfte tun schwingen
das Gloria tut singen
die englische Schar
weil Gott geboren war

Maria die Mutter
das Kindelein sieht an
sie tut´s ja versorgen
das Kindelein verborgen
sie gibt sich viel Müh
sie verborget´s in das Vieh

Der Stall ist ja schlecht
drum hat er sein Recht
wenn der Stall nicht gewesen wär
ei so muß ja die Mutter mit ihrem Kindelein
ja draußen auf´m Feld
aufschlagen ihr Zelt

Der Stall ist ja schlecht
drum hat er sein Recht
den König aller Ehren
tut man so schlecht ehren
niemand nimmt ihn auf
zur Stadt muß er hinaus

Die Hirten auf dem Feld
verlassen ihr Zelt
vom Regen und brausen
kann keiner mehr schmausen
der Hirt und sein Bu
zum Krippelein zu

Text und Musik: Verfasser unbekannt  –
in Verklingende Weisen III (Volkslieder aus Lothringen, 1933, „Christi Geburt“ )

„Heil dir o mittere Nacht“ nennt Christophe Jean , geboren 1878 in Wirmingen ( Kreis Chateau-Salins ) dieses Lied. Er hatte es von seinem 1842 geborenen sangesfrohen Vater, von dem er sagte, er habe immer gesungen. „Wenn man ihn nicht sah, dann hörte man ihn.“ Jean sang es am 30. März 1931 zu Wirmingen auf die Walze. Th. Wolber notierte es am 7. April 1931 in Hambach nach. All die in Lothringen festgestellten und noch bekannten alten Weihnachtslieder würden ein Buch für sich füllen (Anmerkungen von  Louis Pinck )

Liederthema:
Liederzeit: vor 1880 : Zeitraum:
Orte: