Grad aus dem Wirtshaus komm ich heraus

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Grad aus dem Wirtshaus komm ich heraus

Grad aus dem Wirtshaus komm ich heraus
Strasse, wie wunderlich siehst du mir aus
rechter Hand, linker Hand, beides vertauscht
Strasse, ich merke wohl, du bist berauscht

Was für ein schief Gesicht, Mond, machst denn du?
Ein Auge hat er auf, eins hat er zu.
Du wirst betrunken sein, das seh‘ ich hell
schäme dich, schäme dich, alter Gesell!

Und die Laternen erst, was muss ich sehn!
die können alle nicht gerade mehr stehn.
Wackeln und fackeln die Kreuz und die Quer:
scheinen betrunken mir allesamt schwer.

Alles im Sturme rings, grosses und klein
wag ich darunter mich nüchtern allein?
Das scheint bedenklich mir, ein Wegestück –
da geh´ ich lieber ins Wirtshaus zurück.

Text: Heinrich von Mühler  (um 1840)
Musik: nach der Weise eines spanischen „Nationaltanzes“ , „Cachuca“

Liederthema:
Liederzeit: vor 1840 : Zeitraum:
Schlagwort:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Grad aus dem Wirtshaus komm ich heraus"

Steht zuerst in den Gedichten von Heinrich von Mühler (Berlin, 1842), der den Text als Student im Alter von etwa 27 Jahren schrieb. Populär wurde es, als sein Text der Melodie des spanischen Nationaltanzes Cachucha unterlegt wurde, den Lola Montez kurz darauf mit nach Deutschland brachte. Dieser wurde auch von der Elsler, Wirdisch und Taglioni getanzt, war also beliebt, was dazu beitrug, dass das Lied sich rasch verbreitete und seit 1843 in alle Taschenlieder- und Kommersbücher überging. (Böhme)

"Grad aus dem Wirtshaus komm ich heraus" in diesen Liederbüchern

u.a. in: Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1858) — Feuerwerker-Liederbuch (1883) — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885 , siehe Anmerkungen oben) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) — Sport-Liederbuch (1921) —