Frisch auf ins weite Feld

Den Wandergesellen Lob und Preis

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Frisch auf ins weite Feld

Frischauf ins weite Feld
zu Wasser und zu Lande
hab ich mein Sinn gestellt
zu reisen und zu wandern
von einer Stadt zur andern
so lang es Gott gefällt.

Wie macher reiset aus
wenn er die Glock nicht schlagen hört
so kommt er wieder nach Haus
Spricht Vater: ich bin schon wiederkomm’n
die Bauern haben zu böse Hund
ich kann nicht bleiben aus

Jetzt ist es an der Zeit
wenn einer ausgelernet hat
so will er haben ein Weib
Ein Weib zu nehmen, das ist nicht Recht
er ist kein Meister, er ist ein Knecht
ein Stümper muß er sein

Ein wohlgereister Mann
der in der Welt gewesen ist,
der etwas weiss und kann
von dem ist viel zu halten
bei Jungen und bei Alten
ich selbst halt viel davon

Zu Strassburg an dem Rhein
da gibt es viel zu schauen
von Silber und Edelstein
wer Geld hat,der kann kaufen ein,
wer keins hat,muss es lassen sein
zu Strassburg an dem Rhein

Zu Köllen an dem Rhein
gibt´s soviel Kirchen und Klöster,
als Tag im Jahre sein
wer weiss mir eine andre Stadt,
die so viel Kirchen und Klöster hat
als Köllen an dem Rhein

Ihr Jungfern insgemein
freit euch keinen Junggesellen
die nicht gewandert sein
in ihren jungen Jahren
und haben nichts erfahren
wie Muttersöhnlein sein

Ihr Jungfern insgemein
freit euch nur Junggesellen
die brav gewandert sein
in ihren jungen Jahren
und haben schon erfahren
was brave Burschen sein

Text und Musik: Verfasser unbekannt, aus Schlesien vor 1840
zuerst in Schlesische Volkslieder (1842)
daher in Deutscher Liederhort III (1894, Nr. 1602 „Den Wandergesellen Lob und Preis“)

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Liederzeit: vor 1840 : Zeitraum:
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Parodien, Versionen und Variationen:

Anmerkungen zu "Frisch auf ins weite Feld"

Auch in der Schweiz (Solothum) gekannt. Vergl. Tobler, Schweizer Volkslieder I. S. 163: „Frisch auf und wohl in das Feld“. Letzteres aber ist eine Vermengung : halb Soldatenlied, halb Wanderburschengesang (wie hier) . Auch die Mel. zum Soldatenlied: Jetzt geht der Marsch ins Feld, zu Wasser und zu Lande.

"Frisch auf ins weite Feld" in diesen Liederbüchern

auch in:  Deutsches Lautenlied (1914) — Die weiße Trommel (1934, Strophen 1,4,5,6,8) —