Fridericus Rex unser König und Herr

Fridericus Rex, unser König und Herr
Der rief seine Soldaten allesamt ins Gewehr
Zweihundert Batallions und an die tausend Schwadronen
Und jeder Grenader kriegt sechzig Patronen

„Ihr verfluchten Kerls,“ sprach seine Majestät
Daß jeder in der Bataille seinen Mann mir steht!
Sie gönnen mir nicht Schlesien und die Grafschaft Glatz
Und die hundert Millionen in meinem Schatz.

Die Kais´rin hat sich mit den Franzosen alliiert
Und das römische Reich gegen mich revoltiert
Die Russen seind gefallen in Preußen ein
Auf, laßt uns sie zeigen, daß wir brave Landeskinder sein!“

„Meine Generale Schwerin und der Feldmarschall von Keith
Und der Generalmajor von Ziethen seind allemal bereit
Potz, Mohren, Blitz und Kreuzelement
Wer den Fritz und seine Soldaten noch nicht kennt!“

Nun adjö, Luise, wisch ab das Gesicht!
Eine jede Kugel, die trifft ja nicht!
Denn träf‘ jede Kugel apart ihren Mann
Wo kriegten die Könige ihre Soldaten dann?

Die Musketenkugel macht ein kleines Loch
Die Kanonenkugel macht ein weit größeres noch
Die Kugeln sind alle von Eisen und Blei
Und manche Kugel geht manchem vorbei.

Unsre Artillerie hat ein vortreffliches Kaliber
Und von den Preußen geht keiner nicht zum Feind nicht über
Die Schweden, die haben verflucht schlechtes Feld
Wer weiß, ob der Östreicher besseres hält.

Mit Pomade bezahlt den Franzosen sein König
Wir kriegen´s alle Wochen bei Heller und Pfennig
Potz, Mohren, Blitz und Kreuzsakrament
Wer kriegt so prompt wie der Preuße sein Traktement!

Friedricus, mein König, den der Lorbeerkranz ziert
Ach hättest du nur öfters zu plündern permittiert
Friedericus Rex, mein König und Held
Wir schlügen den Teufel für dich aus der Welt!

Text: Georg Wilhelm Heinrich Häring (Willibald Alexis)
Musik: a) auf die Melodie von „Es marschierten drei Regimenter“ — b) Carl Loewe (Strophen 5-8 nach „eigener, hier ungeeigneter Melodie“ — c) nach G. W. Fink

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1832 : Zeitraum:
Schlagwort:
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Zur Geschichte dieses Liedes: ,

Parodien, Versionen und Variationen: Das Lied von den drei Regimentern, die bei einer Wirtin einkehrten, wobei einer der Soldaten die Tochter bzw. junge Dienstmagd „entehrt“ und gehängt wird. Als seine Ehefrau kommt und nach ihm fragt ist er bereits am Galgen gestorben. Das Lied steht schon in „Des Knaben Wunderhorn“ zu Beginn des 19. Jahrhunderts, ist aber vermutlich bereits um 1700 gesungen worden. Es zogen drei Regimenter über den Rhein. „Es marschierten drei Regimenter übers Feld ohn Beschwerd / Drei Regimenter zu Fuß und drei zu Pferd / Bei einer Frau Wirtin da... weiter lesen

Zweite Melodie zu "Fridericus Rex unser König und Herr"

Zweite Melodie zu Fridericus Rex unser König und Herr
Melodie von Carl Löwe

Dritte Melodie zu "Fridericus Rex unser König und Herr"

Dritte Melodie zu Fridericus Rex unser König und Herr
Melodie nach G. W. Fink

Anmerkungen zu "Fridericus Rex unser König und Herr"

Gedicht von Georg Wilhelm Heinrich Häring genannt Willibald Alexis. Zuerst in seinem Roman „Cabarus“ (Berlin, 1832) Mit der Volksmelodie (a) schon in Kretzschmer’s Volkslieder I Nr. 203, 1838. In neueren Soldatenliederbüchern sind mit Recht die letzten drei Strophen weggelassen (so in den Anmerkungen Böhmes in „Volkstümliche Lieder der Deutschen„, 1895)

"Fridericus Rex unser König und Herr" in diesen Liederbüchern

u.a. in Deutsche Volkslieder mit ihren Original-Weisen (1840) Liederbuch des Handwerker-Vereins zu Potsdam (1859) — Neues Liederbuch für Artilleristen (1893, ohne die letzten drei) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895) —  Albvereins-Liederbuch (ca. 1900) — Allgemeines Deutsches Kommersbuch (1914) — Kriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914, ohne die dritte Strophe) — Weltkriegs-Liedersammlung (1926) — St. Georg Liederbuch deutscher Jugend (1935, Carl Loewe) —   Steinitz II 1962 —