„Es zittern die morschen Knochen
Der Welt vor dem roten Krieg
Wir haben den Schrecken gebrochen
Für uns war´s ein großer Sieg

Wir werden weiter marschieren
Wenn alles in Scherben fällt
und heute gehört uns Deutschland
Und morgen die ganze Welt“

Und mögen die Spießer auch schelten
so lasst sie nur toben und schrein
und stemmen sich gegen uns Welten
wir werden doch Sieger sein

Und liegt vom Kampfe in Trümmern
die ganze Welt zu Hauf
das soll uns den Teufel kümmern
wir bauen sie wieder auf

Text und Musik: Hans Baumann – 1932
in Die weiße Trommel (1934 , drei Strophen , zitiert nach „Der Trommelbube“ , Voggenreiter Verlag )

Ab 1936 (siehe weiter unten) stand in manchen Büchern auch: „…und heute da hört uns Deutschland und morgen die ganze Welt“, in „Die weiße Trommel“ aber steht schon 1934 „und heute gehört uns Deutschland.“ Und am Ende lag alles in Scherben, alles…

Anmerkungen zu "Es zittern die morschen Knochen"

„In „ Wohlauf Kameraden ! “, ein Liederbuch der jungen Mannschaft von Soldaten, Bauern, Arbeitern und Studenten, herausgegeben im Auftrag des Nationalsozialistischen deutschen Studentenbundes, der Reichsschaft der Studierenden an den deutschen Hoch- und Fachschulen, der deutschen Fachschulschaft, der deutschen Studentenschaft und in Verbindung mit dem Reichsbund Volkstum und Heimat, Bärenreiter-Verlag zu Kassel 1934, fand sich der erste Abdruck des Liedes mit der Refrainzeile: „Heute gehört uns Deutschland“ (siehe hierzu auch Kollektives Gedächtnis )

Vermutlich als Kommentar auf Vorwürfe, dass sein Lied den Weltkrieg propagiere, schrieb Baumann eine zusätzliche Strophe, die erstmals (?) 1936 zusammen mit einem veränderten Refrain gedruckt wird: “

Sie wollen das Lied nicht begreifen / sie denken an Knechtschaft und Krieg –
derweil unsere Äcker reifen / Du Fahne der Freiheit, flieg.
Wir werden weiter marschieren / wenn alles in Scherben fällt,
die Freiheit stand auf in Deutschland / und morgen gehört ihr die Welt.

In dieser Fassung steht im Refrain zu allen drei Strophen – bei sonst gleichem Text – die entschärfte Fassung „da hört uns Deutschland anstatt „da gehört uns Deutschland“. („Junge Gefolgschaft“, neue Lieder der Hitler-Jugend , herausgegeben von der Reichsjugendführung, Georg Kallmeyer Verlag, Wolfenbüttel und Berlin 1937. In der dazu angegebenen Quelle: „Hans Baumann: Horch auf Kameraden. Mit Genehmigung des Ludwig Voggenreiter Verlages , Potsdam“ stehen ebenfalls alle vier Strophen, im Refrain heißt es aber wie gehabt „Da gehört uns Deutschland …“ Gab es ab 1937 eine für  die Hitler-Jugend geänderte Fassung?

Weitere Versionen , in denen es im Refrain ebenfalls heißt: „Da gehört uns Deutschland“ sind „Rhythmus“, ein Liederbuch nur für den Dienstgebrauch des Kreises Hamburg III, 11. Januar 1939, und – „Deutsches Soldatenliederbuch“, Verlag von E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1943; als Quelle wird hier angegeben „Die Morgenfrühe“, von Hans Baumann, Ludwig Voggenreiter Verlag. ( siehe hierzu ebenfalls Kollektives Gedächtnis )

Hans Baumann, selbst, 1980:

„Du fragst nach der Urfassung. In ihr heißt es ‚gehört‚ – in einem Bändchen mit meinen Schülergedichten…  Niemand empfand das Lied damals als imperialistisch. Um Klarheit zu schaffen, ließ ich, ich glaube ab 36, ‚da hört‘ drucken und fügte eine Strophe an, die endete: ‚Die Freiheit stand auf in Deutschland, und morgen gehört i h r die Welt‘.“

(zitiert nach: Peter Ulrich Hein, Hartmut Reese (Hg.), Kultur und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland: eine Festschrift zum 65. Geburtstag von Arno Klönne, Frankfurt am Main, Peter Lang, 1996,  S. 102, dazu die Fussnote S. 418 „5: Hans Baumann an Herbert Taege, 19. 12. 1980, in: Askania-Studiensammlung H. 2/1988, S. 29; dgl. H. 23-24/1993, S. 5 f. – Baumann notierte in diesem Brief auch bei der zweiten Erwähnung „gehört“ statt „da hört“, ein offensichtlicher Schreibfehler, der die beabsichtigte Korrektur verdarb. Deshalb wird hier die vom Autor zweifellos beabsichtigte Formulierung wiedergegeben.“)