Es wohnte eine Müllerin zu Schaffhausen an dem Rhein

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Es wohnte eine Müllerin
z’Schaffhausen an dem Rhein,
und sie wollte selber mahlen,
das Geld wollt sie ersparen,
wollt selber Mahlknecht sein,
z’Schaffhausen an dem Rhein.

Und als der Müller nach Hause kam,
vom Regen war er nass,
steh nur auf du Stolze,
mach mir ein Feuer von Holze,
vom Regen bin ich nass.

Ich steh nicht auf, lass dich nicht rein,
wegen meiner bist du nass,
denn ich hab heute nacht gemahlen,
mit zwei so wunderschönen Knaben,
vom Abend bis zum Tag,
dass ich nicht aufstehen mag.

Stehst du nicht auf, lässt mich nicht ‚rein,
sprach gleich der Müller grob,
so tu ich die Mühl verkaufen,
das Geld tu ich versaufen,
beim kühlen roten Wein,
wo’s schöne Mädchen sein.

Verkauf dein Mühl, versauf dein Geld,
was mach ich mir daraus,
so tu ich mir eine andre bauen,
auf wunder-wunderschönen Auen,
wo’s klare Wasser fließt,
und der jungfrisch Jäger schießt.

Variante:
Verkauf dei Mühl, versauf dei Geld,
sprach gleich die Müllrin fein,
so tu ich mir ein andre bauen
auf wunderschöner Auen,
wo’s klare Wasser sein
z’Schaffhausen an dem Rhein.

Ach, Weib, so lass mich doch hinein,
sprach da der Müller fein,
ich will’s ja nicht verkaufen,
und ich will auch nichts versaufen,
du sollst mein eigen sein,
steh auf und lass mich ein.

Dr Müller tut mahla mit ronde Rädlo,
de schönste auf Erda sand Baurabürschlo.
de schönste auf Erda, de schönste auf Erda
de schönste auf Erda sand Baurabürschlo.

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Die Version von „Es  war einmal eine Müllerin“ in „Die Volkslieder in Schwaben“. Zweites Buch. Erste Reihe., (Hrsg.): August Lämmle. Stuttgart: Silberburg 1924
siehe auch weitere Versionen aus dem deutschen Liederhort und dem Ersten Weltkrieg