Es lodert im Herzen (Brüderlichkeit)

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Es lodert im Herzen, es flammt und sprüht
vom lautersten Feuer entzündet
und wenn es im Innern so heiß erglüht
dann öffnen die Lippen so gern sich zum Lied
das uns´re Begeisterung kündet
So rauscht denn ihr Lieder und sagt es der Welt
Was uns verbrüdert und mächtig zusammenhält

Das rastlose Trachten nach Bildung und Licht
des Geistes Drängen und Treiben
das die alten Schranken kühn durchbricht
entflammte auch uns und ließ nicht
im gewohnten Gleise verbleiben
Und Heil uns, des Forschens und Wissens Preis
krönt und belohnet aufs Höchste den regen Fleiß

Und alle umschließet das rosige Band
der innigsten Bruderliebe
getragen, geleitet von ihrer Hand
berherrscht uns kein Dünkel von Rang und Stand
kein Taumel selbstsüchtiger Triebe
ein Hoffen, ein Streben, ein Geist und ein Sinn
Leitet uns Alle, führet zum Ziele uns hin

Vergebens bekämpfen uns Irrtum und Wahn
wir trotzen den feindlichen Schlägen
und wetzt auch die Bosheit den tükischen Zahn
kühn gehn wir auf einmal betretener Bahn
der lachenden Zukunft entgegen
Sie glänzt uns so golden und sie erhebt
mächtig die Herzen von ihrem Zauber belebt

Kein Wahn ist der Zukunft geahndetes Bild
erzeugt von berauschten Gefühlen
denn was sich dem Forscher als Wahrheit enthüllt
und die edelsten Herzen mit Begeisterung füllt
das wird einst die Menschheit erzielen
Nur dieses zu wissen, ist uns genug
mutig zu folgen des Geistes erhabenem Flug

Ha, wie es sich reget hier und dort
in allen Landen und Gauen
Rings zündet der Wahrheit flammendes Wort
und reißt selbst die Feinde der Freiheit mit fort
am Tempel der Zukunft zu bauen
Drum vorwärts ihr Brüder, dem Geiste vertraut
der im Sturm auch den sicheren Leitstern schaut

Text: ungenannter Verfasser ( Max Kegel ?)
Musik: auf die Melodie von “ Was glänzt dort vom Walde
in Max Kegel Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896, Seite 22

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1896 : Zeitraum:
Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein?“ bzw. „Lützows wilde Jagd“ ist ein Lied mit einem Text von Theodor Körner, den er am 24. 4. 1813 schrieb und der zuerst in: Zwölf freie deutsche Gedichte ( Leipzig , 1813) mit dem Vermerk: Leipzig , 24. April 1813 auf dem Schneckenberge, erschien. Der Text wurde später geändert. Die Melodie ist von Carl Maria v. Weber vom September 1814.