Es ging ein Mädchen wohl an das Meer

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Es ging ein Mädchen wohl an das Meer
da kam ein junger Matros´ daher
ei wohin, du wunderschönes Mädchen
Du sollst heut Nacht mein Buhle sein
denn ich schlaf so ganz allein

Bei dir zu schlafen, das kann ich nicht
aber dich zu lieben, wär mir schon recht
Meine Mutter, die hat mich ausgeschickt
und hat mir einen Taler in die Hand gedrückt
für so einen jungen Schiffsmatrosen

Er nahm das Mädchen wohl bei der Hand
und führte sie an den Meeresstrand
und sie schliefen so fröhlich beisammen
bis das der hellichte Tag anbrach
da fuhr das Schiff von dannen

Frisch auf, Matrosen, jetzt ist es Zeit
nun machet euch zum Kampf bereit
Und da lichten sie so fröhlich ihren Anker
leb wohl, leb wohl, lieb Schätzlein mein
jetzt muß ich dich verlassen

Und als das Mädchen vom Schlaf erwacht
da fing sie bitterlich zu weinen an
Ei, wo hab ich meine Ehre gelassen
bei so einem jung-jungen Schiffsmatros
und er wird mich sicherlich verlassen

Und als das Mädchen nach  Hause kam
ihre Mutter vor der Haustür stand
„Einen Mann hab ich mir genommen
er ist gefahren in die weite, weite Welt
und er wird bald wiederkommen“

Text und Musik: Verfasser unbekannt
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)