Einst hat mir mein Leibarzt geboten
Stirb, oder entsage dem Wein
dem Weissen sowohl als dem Roten
sonst wird es dein Untergang sein
Ich hab´ es ihm heilig versprochen,
auf etliche Jahre zwar nur;
doch nach so zwei schrecklichen Wochen,
vergass ich den albernen Schwur
Wie trefflich bekam mir die Speise,
wie schlief ich so ruhig in der Nacht,
wie war ich so munter, so weise,
so fröhlich zum sterben gemacht!
Tod höre! Man hat mir befohlen
Stirb, oder entsage dem Wein!
Sieh, wenn du willst kannst du mich holen,
hier sitz ich und schenke mir ein!
Text und Musik: Verfasser unbekannt (1794)
Anmerkungen zu "Einst hat mir mein Leibarzt geboten (Trinklied)"
Zuerst in Hercules Raufseifens Akademischem Lustwäldlein (Altdorf, 1794) . Dasselbe Lied mit dem Anfang „Jüngst hat mir mein Leibarzt geboten“, Zeitung für die elegante Welt, 2.12.1809 mit „Schubarth“ unterzeichnet. Vorstehende Melodie in Serig’s Auswahl, 1827. In Kommersbüchern ist auch die Weise „Ach Mädchen nur einen Blick“ dazugesetzt. Das vielfach gedruckte und abgeschriebene Lied hat sich mündlich am Rhein und in der Pfalz bis 1890 erhalten. (Böhme, 1895)
"Einst hat mir mein Leibarzt geboten (Trinklied)" in diesen Liederbüchern
u.a. in Feuerwerker-Liederbuch (1883)– Liederbuch für die Deutschen in Österreich (1884) — Als der Großvater die Großmutter nahm (1885, „In Sammlungen oft willkürlich verändert, bald August Friedrich Ernst Langbein , halb Schubarth zugeschrieben, beides zu Unrecht.“) — Volkstümliche Lieder der Deutschen (1895)
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