Ein Hering liebt eine Auster

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Ein Hering liebt´ eine Auster
im kühlen Meeresgrund
Es war sein Dichten und sein Trachten
ein Kuss von ihrem Mund

Die Auster, die war spröde
sie blieb in ihrem Haus
Ob der Hering sang und seufzte
sie schaute nicht heraus.

Nur eines Tags erschloss sie
ihr duftig Schalenpaar;
Sie wollt im Meeresspiegel
beschauen ihr Antlitz klar.

Schnell kam der Hering geschwommen,
streckt seinen Kopf herein
Und dacht an einem Kusse
in Ehren sich zu freun!

O Harung, armer Harung
wie schwer bist du blamiert
Sie schloss in Wut die Schalen,
da war er guillotiniert.

Jetzt schwamm sein toter Leichnam
wehmütig im grünen Meer
Und dacht: „In meinem Leben
kieb ich keine Auster mehr!“

Text: Joseph Viktor von Scheffel – 1846 (1826-1886)
Musik: auf die Melodie von “ Ich weiß nicht was soll es bedeuten

u.a. in Allgemeines Deutsches KommersbuchFeuerwerker-Liederbuch (1883) — Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) — Der freie Turner (1913) —

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1846 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Ich weiß nicht was soll es bedeuten“ ist ein Lied nach einem Gedicht von Heinrich Heine, dass er 1823 über die Sage von der Lorelei schrieb. Es wurde allein im 19. Jahrhundert vielfach vertont und gelangte insbesondere in der Vertonung von Friedrich Silcher (1838) zu großer Popularität. Zahlreiche Nachdichtungen und Parodien existieren. Von der Lorelei gibt es bereits eine Fassung von Eichendorff von 1812 und eine Fassung von Brentano von 1799, also etwa 25 Jahre älter als der Text von Heine. „Zu Bacharach am Rheine„