Der Wind weht kalt von Osten (Baltikumslied)

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Der Wind weht kalt von Osten
wir ziehn der Heimat zu
wir haben die Schlacht geschlagen
das Schwert hat endlich Ruh

Die Schlacht sie ist verloren
das Heer zerstob wie Spreu
Wir haben dem König geschworen
dem König dem bleiben wir treu

Oh voller Schmach und Schande
du ruhmgekröntes Heer
als Lieb und Treue schwanden
da schwand auch Ruhm und Ehr

Der Wind rauscht in den Eichen
da droben in Walhall
ihr vielen toten Brüder
wir rächen Euch allzumal

Text: Hellmut Meyer (1918)
Musik: auf die Melodie von Es dunkelt schon in der Heide (ca .1860)

in Die weiße Trommel (1934) , wo das Lied rheinischen Pfadfindern und dem Jahr 1929 zugeschrieben wird. Das Lied wurde zwar in der bündischen Jugend gesungen, ist aber wohl kaum unter rheinischen Pfadfindern entstanden. Das in einigen Liederbüchern als Baltikumslied bezeichnete Lied stammt womöglich aus dem Umfeld der völkisch gesinnten Freikorpssoldaten, die 1919 im Baltikum die junge sowjetische Republik bekämpften und bereits damals in Teilen das Hakenkreuz am Stahlhelm trugen. Ein weiteres Indiz dafür könnte sein, daß die Melodie aus Ostpreußen stammt, also ganz aus der Nähe des Baltikums.

„Der Wind weht kalt von Osten“ soll auch das Langemarcklied genannt worden sein : Aus: einem Liederbuch des Fähnlein Hesse-Darmstadt im Nerother-Orden der Wulfen, 3.Folge, 1928 ( Dort Worte: mündlich überliefert) , . Mit ähnlichem Text in „Wir traben in die Weite“, Lieder einer deutschen Jungenschaft, herausgegeben von Robert Götz, Verlag Günther Wolff, Plauen, 1931, später in „Kameraden singt!“, Lieder der Bauhütte, herausgegeben von Robert Oelbermann, Verlag Günther Wolff, Plauen, 1935.