Da oben auf dem Kirchhof (Schatz verloren)

 - Da oben auf dem Kirchhof (Schatz verloren)

Spielanleitung: Die Kinder (Knaben und Mädchen) bilden mit gefaßten Händen ein Kreis. Ein Kind steht in der Mitte und wählt sich bei “Ich reiche dir die Hand” ein zweites, mit welchem es während des “Viderallala”  tanzt. Beim Abschiednehmen tritt das erste Kind in den Kreis ein und das zweite Kind stellt sich in die Mitte.
(nach: Kindervolkslieder)  Das Spiel beginnt von neuem.

Da oben auf dem Kirchhof
da steht ein blauer Stein
viderallala, viderallala
viderallalalala

Und wer den Schatz verloren hat
Der nimmt zwei für ein´n
viderallala, viderallala
viderallalalala

Ich geb´ ihm eine Hand
zur Freundschaft und zum Pfand
viderallala, viderallala
viderallalalala

Ich nehm mein Hütlein ab
und sag ihm guten Tag
viderallala, viderallala
viderallalalala

Ich geb ihm einen Kuß
weil ich Abschied nehmen muß
viderallala, viderallala
viderallalalala

Ich nehme von ihm Abschied
das tut mir herzlich leid
viderallala, viderallala
viderallalalala

Text: Verfasser unbekannt
Musik: gleiche Melodie wie „Fuchs du hast die Gans gestohlen


Dieses Kinderspiel in:
Geschichte des Spieles:

Ort: ,
Kinderreime im Überblick (1700): Alle Kinderreime
Spiele im Überblick (1000): Alle Kinderspiele

Abweichungen im Text

Diese Fassung in Frankfurter Kinderleben (1929, Nr. 3370)

Der Blaue Stein an der Kirchhofsmauer

Die Spieler gehen im Kreise um, in der Mitte steht eins, das sich bei Gesätz 3 ein anderes aus-wählt. Beide führen in den einzelnen Gesätzen die entsprechenden Bewegungen aus.

An einer Kirchhofsmauer
da lag ein blauer Stein
wer seinen Schatz verloren hat
der such sich einen neu’n
Tralalala …

Ich gebe dir die Hand
sie ist dir wohlbekannt

Ich geb dir einen Kuß
zur Freundschaft, zum Genuß

Ich setze dir das Hütchen auf
und sage dir Adsche …

Ich muß von dir jetzt scheiden
das tut mir herzlich leid

Anmerkungen zu "Da oben auf dem Kirchhof (Schatz verloren)"

aus Berlin , in Kindervolkslieder (1920) – aus Brandenburg und Westfalen , bei Simrock , Nr. 15 – vom Rhein , 1884, Bei Lewalter IV 32 , aus Kassel und so auch im Nassauischen – anstatt “der soll mein Schätzchen sein” auch;  “der nimmt sich zwei für ein´”nach Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897) – Macht auf das Tor (1905)

Ähnlich:

Auf einer hohen Mauer / da lag ein großer Stein
und wer ihn hat verloren / dem geb ich zwei für ein´n
Ich reiche dir die Hand / mit Freuden und gewandt
Viderallala ……

Auf einer hohen Mauer / da lag ein großer Stein
und wer ihn hat verloren / dem geb ich zwei für ein´n
Ich gebe dir ein´n Kuß / mit Freuden und Genuss
………
aus Berlin , Fr. Zimmer Nr. 15b

Als ich auf den Kirchhof kam / da lag ein blauer Stein
Wer diesen Stein verloren hat / der nimmt sich einen rein
Fiderallala Fiderallala …

Ich geb dir die Hand / sie ist dir wohlbekannt
Ich geb dir einen Kuß / zur Freundschaft zum Genuß
Ich setze mir das Hütlein auf / und sage dir “ade ade!”
Ich muß von dir jetzt scheiden / das tut mir herzlich leide

aus dem Mosel – Tal , ähnlich der überarbeitete Text bei Thomas : Spiele für Mädchen ( Trier 1893 , S. 26) , andere Umarbeitung bei Retsch : Spiele für Mädchen 154 “Auf einer Bergesmauer da liegt ein blauer Stein”) – nach: Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897)

Ähnlich in Ringel Rangel Rosen (1913):

Auf einem hohen Berge / da liegt ein blauer Stein
und wer den Stein verloren hat / den hol ich zu mir rein
Fiderallala Fiderallala …

Ich geb dir die Hand / mit Freuden und Gesang
Ich geb dir einen Kuß / mit Freuden und Genuß

Jetzt muß ich von dir scheiden / das tut mir herzlich leid
Fiderallala Fiderallala …

Dazu die Spielanleitung: Ein Kind steht im geschlossenen Kreise, einen Stein unterm Fuß. Am Ende der ersten Strophe winkt es einem zweiten. Dieses kommt herbei, drückt ihm nach den Worten der zweiten Strophe käftig die Hand und gibt ihm einen Kuß. Bei der dritten Strophe gehen beide Hand in Hand heum, während der Kreis hüpft.“ (Aus Schleswig)

Dort oben auf dem Berge
Da liegt ein blauer Stein,
Und wer den Stein verloren hat,
Der soll mein Schätzchen sein.
Viderallala, Viderallala,
Viderallalalala!

Ich geb‘ Dir einen Tritt,
Zu Ehren und zum Vid-.
Viderallala, u. s. w.

Ich geb‘ Dir einen Kuß,
Zu Ehren und zum Fuß,
Viderallala, u. s. w.

ich zieh‘ mein Hütchen ab
und sag‘ hübsch: Guten Tag.
Viderallala, u. s. w.

Ein Kind steht mitten in der singenden Runde, es wählt sich ein Schätzchen und ahmt mit ihm die im Liede ausgedrückten Handlungen nach. — Das Lied erinnert, besonders in seinem ersten Teile, an das Lehnausrufen der Schwalm- und Lahnbauern: In der Walpurgisnacht, erzählt Lynker, ziehen die jungen Bursche unter Gesang und Peitschengeknalle aus dem Dorfe; Einer von ihnen stellt sich auf einen Stein oder auf eine Anhöhe und ruft: Hier steh‘ ich auf der Höhe Und rufe aus das Lehen, das Lehen, Das erste (zweite u. s. w.) Lehen, Daß es die Herren wohl verstehen. Wem soll das sein? Die übrige Versammlung antwortet, indem sie die Namen
eines Burschen und eines Mädchens nennt, mit dem Zusatz: In diesem Jahre noch zur Ehe!

in Kasseler Kinderliedchen (1891, Nr. 198)

Mehr über:

Alte Kreisspiele – Spiele im Kreis, wie sie die Kinder früher auf der Straße, in der Schule oder im Kindergarten gespielt haben. Viele hundert weitere Kinderspiele hier im Archiv.

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