Da droben auf jenem Berge

Da droben auf jenem Berge
da steht ein hohes Haus
da schauen wohl alle Frühmorgen
drei schöne Jungfrauen heraus

Die eine, die heißet Elisabeth
die andre Bernharda mein
die dritte, die will ich nicht nennen
die sollt mein eigen sein

Da unten in jenem Tale
da treibt das Wasser ein Rad
das treibet nichts als Liebe
vom Morgen bis zum Abend spat

Das Mühlrad ist zerbrochen
die Liebe die hat kein End
und wenn soich zwei Herzlieb tun scheiden
so reichen´s einander die Händ´

Ach Scheiden, ach  Scheiden, ach Scheiden
Wer hat doch das Scheiden erdacht
Der hat ja mein jungfrisch Herzelein
aus Freuden in Trauer gebracht

Dies Liedlein hat hier ein Ende
es hat´s wohl ein Müller erdacht
den hatte des Ritters Töchterlein
vom Lieben zum Scheiden gebracht

Text und Musik: Verfasser unbekannt
Diese Version in: Zupfgeigenhansl (1908) — Deutsches Lautenlied (1914)

Mehr über:

Lieder mit der Zeile „Auf dem Berge da steht ein hohes Haus“ sind zumindest  seit dem 16. Jahrhundert. Das Muster ist dabei immer ähnlich: „Da droben auf jenem Berge / da steht ein hohes Haus / da schauen wohl alle Frühmorgen / drei schöne Jungfrauen heraus / Die eine die heißet ….“ Schon 1544 wird dieses Motiv zitiert, Erk führt zahlreiche Varianten des Liedes an. Der Deutsche Liederhort II (1893) bringt unter der Nr. 419 als „Das Mühlrad“ oder „Müllers Abschied“ in mehreren Versionen ein Lied mit diesem Anfang „Da droben auf jenem Berge“,... weiter lesen

"Da droben auf jenem Berge" in diesen Liederbüchern

Volker (1925)

.