Auf ihr Brüder frisch und froh!

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Auf, ihr Brüder, frisch und froh!
nehmt die Ziegenhainer,
lasst Sallust und Cicero
lasset die Lateiner,
lasst die Griechen allzumal
wollen auch durch Wald und Thal
lustig promenieren
dort, ja dort studieren.

Seht den gold’nen Codex hier
in der goldnen Sonne:
Quellenstudium treiben wir
hier am kühlen Bronne.
Was edito princeps sei
ei, ich sag’s der Wahrheit treu:
ist der Wellen Klingen
ist der Vöglein Singen.

Wie vergelbt und wurmzernagt
sind die Foliobände!
O wie wohl dem Blick behagt
hier ein frisch Gelände!
Wer daheim am Pulte wird
blass und dumpf und ganz verwirrt,
heiler an Gebärden
frisch soll er hier werden!

In die schönen Lande weit
kreuz und in die Quere!
wer die scharfen Steine scheut
nehm‘ die Schneiderschere!
Stimmt ein Gaudeamus an
dass der frohe Wandersmann
und der Fink daneben
Komitat uns geben!

Text: August Woyke vor 1845
Musik: Julius Hopfe vor 1850
in  Allgemeines Deutsches Kommersbuch  

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Liederzeit: vor 1845 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: Das Studentenlied „Gaudeamus igitur“ („Lasst uns also fröhlich sein“) ist als traditionelles Studentenlied in vielen Ländern Europas und sogar in Teilen Asiens und Lateinamerikas bekannt, teilweise mit Übersetzungen in die jeweiligen Landessprachen. Es wurde über einen langen Zeitraum mündlich überliefert. 1781 steht der Text im ersten gedruckten studentischen Liederbuch überhaupt, wenige Jahre später auch wird auch die Melodie von „Gaudemus Igitur“ erstmals gedruckt. Das Lied, das auch unter dem Titel „De brevitate vitae“ („Über die Kürze des Lebens“)“ bekannt ist, erfuhr zahlreiche Nachdichtungen.