Als die Russen frech geworden

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Als die Russen frech geworden, simserimsimsimsimsim
kamen sie aus ihrem Norden, simserimsimsimsimsim
Die Kosaken vom Ural
Fußvolk auch in großer Zahl
uns zu massakrieren, wau wau wau wau wau wau
uns zu massakrieren, schnedereng,
schnedereng, schnedereng, deng deng

England sprach, ihr lieben Brüder
die Germans, die müssen nieder
sie sind feindlich der Kultur
denkt, sie nehmens Talglicht nur
um damit zu leuchten

Und den Wutky all hinieden
wollen sie der Welt verbieten
Denkt doch nur, was wird noch draus
bleibet euch der Wutky aus
eure Geistesnahrung

Da sprach Nikolaus der Fromme
„Nein, dahin darf es nicht kommen
auf mein Volk, zum Kampf, zum Sieg
denn wir führen jetzt den Krieg
für die höchsten Güter!“

Und nun kamen sie gefahren
alle die verlausten Scharen
Schnapsowitsch und Nikolaus
doch der Zar, der blieb zu Haus
für sein Volk zu beten

Rennenkamp mit seinen Russen
schuf uns viele Ärgernussen
denn Ostpreußen war sein Ziel
weil er wußt, dort brennt man viel
Wutky aller Sorten

Ach sie trieben´s dort abscheulich
und betrugen sich ganz greulich
plünderten in jedem Haus
soffen selbst die Autos aus
aßen Licht und Seife

Da sprach Wilhelm Rex ergrimmet
daß mir dies ein Ende nimmet
schickte nach dem Hindenburg
Sprach, hau mir die Kerle durch
treib sie in die Sümpfe

Hindenburg, als er´s vernommen
liße nich 71er kommen
die vor Narmur gerade warn
mußten zwar drei Tage fahrn
und man kam und siegte

Hindenburg, der tapfere Degen
ließ nun jeden Weg verlegen
trieb die Kerle in den Sumpf
dort ersoff´n mit Rumpf und Stumpf
hundertfünfzigtausend

Auch so viel nahm man gefangen
Rennenkamp der war entgangen
er ist zwar ein Sumpfgenie
doch er merkt den Spß zu früh
und floh sieghaft heime

Als der Zar davon vernommen
ließ er seine Popen kommen
und zu denen sprach er wild
Schnell ein andres Heil´genbild
und den Schnaps verboten

Kommt ihr einmal nach Masuren
könnt ihr schaun des Kampfes Spuren
sehn des Höchsten Strafgericht
So verlumpfen darf man nicht
nehmt es zum Exempel

Text: Verfasser unbekannt (1914?)
Musik: auf die Melodie von Als die Römer frech geworden
in Weltkriegs-Liedersammlung (1926)

Anmerkung: Loblied auf den Generalfeldmarschall Hindenburg (1847-1932) , Verbreiter der „Dolchstoßlegende“ , „Totengräber“ der Weimarer Republik und Wegbereiter Hitlers an die Macht

Liederthema: ,
Liederzeit: vor 1916 : Zeitraum:
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Geschichte dieses Liedes:

Zur Geschichte dieses Liedes:

Parodien, Versionen und Variationen: „Als die Römer frech geworden“ ist ein satirischer Liedtext von Victor von Scheffel, den er 1847 aus Spott über den damaligen Hermannskult verfasste. Das Lied von den frechen Römern wurde ursprünglich auf ein älteres Lied gesungen: “Als die Hussiten zogen vor Naumburg”. Erst seit etwa 1900 wurde das Lied nach der Melodie des lange Zeit verbotenen Liedes vom Bürgermeister Tschech und dem Attentat auf das preußische Königspaar populär, das wiederum auf “Kriegers Lust , Fest – Marsch” , von Josef Gungl (1810 – 1899), gesungen wurde. Diese Melodie war so beliebt, dass zahlreiche neue Texte darauf... weiter lesen