Adam hatte sieben Söhne

(Pantomime)

 - Adam hatte sieben Söhne

Adam hatte sieben Söhne
sieben Söhne hatt´ Adam
sie aßen nicht sie tranken nicht
sie machten alle so wie ich

oder 

Adam hatte sieben Söhne
sieben Söhn hatt Adam
Sie aßen nicht, sie tranken nicht
sie waren alle liederlich
und machtens alle so wie ich

oder

Abram hatte sieben Söhne …

auch:

sie sahen sich ins Angesicht
und machtens alle so wie ich

Erweitert als Kindertanz

2. Teil

Mit dem Fingerchen tick, tick, tick
mit dem Köpfchen nick, nick, nick
mit dem Füßchen trab, trab, trab
mit den Händchen klapp, klapp, klapp

3. Teil

Kohlrübchen, Kohlrübchen
das sind die besten Pflanzen
und wenn es eine Hochzeit gibt
dann fangen wir an zu tanzen

Ausführung: Die Kinder bilden mit Händefassen einen Kreis und singen. Im 2. Teile werden die Hände losgelassen. Bei „Tipp Tipp Tipp“ wird mit dem Zeigefinger dreimal auf die Stirn getupft, bei „Nick Nick Nick“ mit dem Kopf dreimal genickt, bei „Trab Trab  Trab“ mit den Füßen dreimal gestampft. Im 3. Teil tanzen die Kinder einzeln oder paarweise.


Dieses Kinderspiel in:

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Abweichungen im Text

in Kasseler Kinderliedchen (1891, Nr. 228):

Jakob hatte sieben Söhne,
Sieben Söhne hatte Jakob
Sie aßen nichts sie tranken nicht,
Sie machten alle so wie ich
Mit dem Köpfchen nick, nick, nick,
Mit den Fingerchen tipp, tipp, tipp,
Mit den Füsschen trab, trab, trab,
Mit den Händchen klapp, klapp, klapp.
Kohlräberchen, Kohlräberchen
Das sind die besten Pflanzen.
und wenn mein Vater Hochzeit hält,
Dann fangen wir an zu tanzen.

Die Kinder singen dies buntscheckige Lied im Kreise und führen, die Hände jedes mal los lassend, die angedeuteten Gebärden je dreimal aus. Das Nicken, das Betasten der Stirn, das Stampfen, das Klatschen; den Schluss bildet ein Tanz in Paaren.

Text in ganz Deutschland gekannt
Melodie aus Kassel  bei Lewalter V Nr. 34 –

Das war ursprünglich kein Kinderspiel, sondern ein Gesellschaftsspiel für alle. Singend ging die Gesellschaft im Kreise herum . Einer – der Vorsänger – steht in der Mitte und macht irgend eine Gebärde, Grimasse, Stellung oder Bewegung vor, die von allen Mitspielenden nachgeahmt wird . Wer es nicht macht, muß ein Pfand abgeben und sich dann in die Mitte stellen. Dieses Tanz- und Pantominenspiel ist jedenfalls sehr alt. Fischart kannte es und nennt die Anfangszeile davon ( in seinem Gargantua 1590 )

Anmerkungen zu "Adam hatte sieben Söhne"

Gewöhnlich bloß I. Satz , so bei Erk I ,4,53 aus dem Odenwald . Mit II. Satz im Nassauerlande und bei Simrock 196 . Am vollständigsten wie hier aus Kassel bei Lewalter V Nr. 34 , aber mit dem ungewöhnlichen Anfange „Jakob hatte ….“-  Der III. Satz gehörte ursprünglich nicht dazu, sondern wird als besonderes Tanzlied gesungen , z. B. als alter Ruhlaer Maitanz (Thüringen) , auch in ganz Norddeutschland gekannt

In Was die deutschen Kinder singen (1914) fehlt die dritte Strophe, statt dessen heisst es : „dann machten sie alles so / und fielen auf das Stroh“ (Zum Schluß bei „Dann machten sie alle so“ macht ein Kind irgend eine Pantomime, die alle nachahmen und sich dann fallen lassen“)

"Adam hatte sieben Söhne" in diesen Liederbüchern

in: Deutsches Kinderlied und Kinderspiel (1897) —Macht auf das Tor (1905) —  Ringel Rangel Rosen (1913, „aus Schlesien“ – „Das Spiel wird so oft mit demselben Kinde in der Mitte wiederholt, bis dieses sich keine neuen Bewegungen mehr ausdenken kann“) — Was die deutschen Kinder singen (1914) — Kindervolkslieder (1920) — Alpenrose (1924 , dort aus Berlin . “Hier eine Figur machen, wer es vor Lachen nicht kann, muß in die Mitte und das Spiel beginnt wieder”) — Frankfurter Kinderleben (1929, Nr. 3264 „Abram hatte sieben Söhne“)

Mehr über:

Alte Rollenspiele und Nachahmespiele – Spiele, wie sie die Kinder früher auf der Straße, in der Schule oder im Kindergarten gespielt haben.

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